Ruta de la Lana -el reto
5. März 2024
Ich habe mir die Ruta de la Lana einfach nur durch einen Blick auf die Karte gewählt und dann den Flug nach Valencia gebucht. Danach habe ich mich näher mit dem Weg beschäftigt. Puh, hätte ich mich zuerst mit dem Weg beschäftigt, hätte ich mich vielleicht für einen anderen entschieden. Die Ruta de la Lana scheint mir sehr anspruchsvoll zu sein. Sie hat
- keine gute Infrastruktur, das heißt,
- es gibt praktisch kein Herbergsnetz. Die im Netz verfügbaren spanischen Reiseführer (deutsche gibt es nicht) und Beschreibungen sowie die Berichte anderer Pilger legen mir nahe, drei bis fünf Tage vorher (!) den Bürgermeister oder das Gemeindebüro oder … anzurufen und dort sorgt man sich dann um eine Übernachtungsmöglichkeit für mich. Aber es gibt zum Glück Listen mit Telefonnummern. Ich bezweifle aber, dass meine Gesprächspartner etwas anderes als spanisch sprechen, eine Herausforderung für mich. Turnhalle, Schule, …, hierbei gibte es wohl Unterkünfte, wo man einfach nur schlafen kann, andere haben Duschen und/oder Küche. Heizung ist eher Mangelware und es ist nachts nicht warm. Freies Internet? Vergiss es. In manchen Unterkünften schläft man auf dem Boden, manche haben Matratzen andere richtige Betten.
- Kauf ein wann immer es möglich ist, es ist nicht immer möglich! Auch bars, cafeterías, restaurantes sind rar gesät. Es gibt auch hierzu Verzeichnisse mit mercados, tiendas, bars etc., aber viele haben nur am Wochenende in der Saison für ein paar Stunden geöffnet. Hier heißt es also, gut planen, Tante Google befragen und deren Ergebnisse trotzdem anzweifeln, also immer vorsorgen.
- Die Wege sind teilweise gut markiert, teilweise eher nicht. Und sie sind auch nicht immer als Wege erkennbar. Während oder nach Regenzeiten könne die Wege regelrecht an den Füßen kleben, so dass man mit modernen (?) Plateauschuhen geht oder sie verwandeln sich gar selbst in reißende Bäche. Da heißt es dann, mutig durch oder große Umwege gehen.
Aber Pilgern ist ja kein Schönwetterwandern. Ich erhoffe mir, hier traditionellere Pilgerfahrungen zu sammeln, die auf den mehr erschlossenen Wegen ja kaum möglich sind. Hey, und ich habe ja eh geiles Sonnenwetter und werde mich über die umsonst mitgeschleppten Regensachen nur ärgern.