Pomorska Droga św. Jakuba

Etappe 12: Rowy – Ustka

Länge: 17,57 km

Gesamt: 264,14 km

Unterkunft: Przystań Ustka

Heute hatte ich die bisher schönste Etappe, auch wenn die Sonne sich nicht blicken ließ. Aber es hat auch nicht geregnet, die paar Tropfen hake ich unter Gischt ab.

Es fing schon mit einem sehr guten inklusiven Frühstück an. Dadurch bin ich zwar erst nach Neun gestartet, aber es sollten ja auch nur knapp 20 km werden. Es sind sogar noch weniger geworden, da ich konsequent am Strand entlang gelaufen bin. Knapp 2 km ging es erstmal aus Rowy raus aber dann ab zum Strand. Der Strand verläuft in südwestlicher Richtung und Ihr dürft raten, woher der Wind kam. Genau, aus Südwest mit einer Geschwindigkeit von 9 m/s laut den Wetterfröschen. Es war anstrengend aber wunderschön. Rechts das tosende Meer, links die abwechslungsreiche Steilküste und dazwischen ich, in der Nähe von Orten mal mit anderen Leuten, aber meistens ganz alleine. Herrlich! Auf dem Strand kann man mal laufen wie auf weichem Waldmoosboden, aber manchmal sacken die Füße auch etwas ein, besonders, wenn man auf einem Stück läuft, wo vor Kurzem ein Stück Steilküste herunter gekommen ist. Da ist man schnell mal bis zum Knie weg. Meist bin ich aber an der Wasserkante lang gelaufen, doch es gab auch Stellen, wo ich trockenen Fußes nicht durch kam. Aber dafür hatte ich ja meine Barfußschuhe an.

Bei Poddąbie musste ich aber doch für ca. 700 m den Strand verlassen, weil sich ein Flüsschen in die Ostsee „ergoss“ und ich nicht wusste, ob ich da am Strand drüber komme.

Aber danach ging es wieder an den Strand, den ich erst an der Mole von Ustka verlassen habe, von wo aus es nur noch wenige Meter zu meiner Pension waren.

Das Zimmer ist sehr klein, aber mit Küche und eigener Dusche und Handtuch. Laken auf die Liege muss ich selbst machen, wenigstens sind Bettdecke und Kissen bezogen.

Gleich neben dem Eingang zu meiner Pension wird Räucherfisch verkauft. Ich liebe Räucherfisch. Deshalb habe ich heute geräucherten Heilbutt einfach nur mit einem Brötchen gegessen. Ein schöner Abschluss eines schönen Tages.

Mein heutiges Abendessen

Morgen werde ich die Ostsee leider nicht sehen. Ca. 10 km westlich von hier beansprucht das polnische Militär ca. 10 km Ostseestrand mit dem entsprechenden Hinterland für sich. Im Internet habe ich gelesen, dass man auch schriftlich eine Genehmigung zum Durchqueren erfragen hätte können, aber das ist für mich jetzt zu spät. Deshalb muss ich einen sehr großen Bogen laufen und morgen erstmal Łącko anlaufen, ca.29 km. Wenigstens soll es nicht regnen.

Mal noch eine Beobachtung am Rande: Wenn ich strikt den Jakobsweg laufe, der heute parallel oben an der Küste entlang führte, treffe ich keine anderen Rucksackwanderer. Unten am Strand dagegen treffe ich täglich 2 bis 3 Leute, die den Weg, allerdings in der anderen (windtechnisch besseren) Richtung von Swinemünde nach Hel, laufen.

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