Tag 7, Valenca – O Porriño
Länge | 21,06 km |
Gesamt | 147,56 km |
Meine gestrige Kanufahrt hat mir einen ausgewachsene Sonnenstich beschert, so richtig mit Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Zum Glück musste ich mich nicht übergeben, obwohl mir hundeelend war. Diesmal war es nicht (nur) der Schlafsack, der mir eine grässliche Nacht beschert hat.
Ich hatte ja gestern „große Wäsche“ gemacht, leider vergessen, abends die Sachen rein zu nehmen. Heute Früh waren sie nasser als beim Aufhängen gestern. 🙁 Also habe ich sie mit Hilfe meiner Wäscheleine am Rucksack befestigt. Noch ein zusätzliches Gewicht, das Wasser in den Sachen.
Heute früh fühlte ich mich etwas besser und bin erstmals auf diesem Camino allein los gelaufen. Unsere kleine temporäre Pilgergruppe hat sich erst mal aufgelöst. Jens ist heute früh abgereist, Betti und Ulli sind schon eine Tagesetappe voraus und Olivia geht weiter an der Küste entlang.
Irgendwie hatte ich heute früh leichte Orientierungsprobleme. Ständig habe ich mich in Valenca verlaufen. Habe es zum Glück aber immer schnell gemerkt, so dass das nur kurze Stücken waren, die ich länger laufen musste. Als ich aus Valenca raus war, ging es mit der Orientierung besser. Aber mir ging es nicht besser. Jetzt hatte sich auch noch ein dicker Husten zu meinen Kopfschmerzen gesellt. In Tui nahm ich ein Frühstück ein und überlegte ernsthaft, hier zu bleiben, bin dabei aber weiter gelaufen und war dann auf einmal raus aus Tui. Ich habe dann mal mittels Google nach dem Bahnhof von Tui geschaut, aber der einzige Zug nach O Porriño an diesem Tag war gerade abgefahren, der nächste sollte gegen 20.00 Uhr fahren. Das war mir eindeutig zu spät. Also habe ich mir ein Bett in der Albergue Sendasur in O Porriño gebucht und bin weiter gelaufen. Das Laufen war aber mehr ein Dahinschlurfen. Ich kam kaum vorwärts und musste ständig Pausen machen. Von den ca. 8,5 Stunden, die ich unterwegs war, habe ich ca. 2,5 Stunden Pause gemacht, davon 5 länger als 10 Minuten. Als die Sonne raus kam und mich zusätzlich peinigte, habe ich mir nasse Socken um die Unterarme und ein nasses T-Shirt um den Hals gebunden. Gut dass ich gestern die Wäsche nicht reingeholt habe. 😉
Mir kam der Weg heute sehr öde und asphaltlastig vor, kann natürlich auch an meinem Zustand gelegen haben. Als ich in der Herberge ankam, war ich so geschafft, dass ich mich erst mal hinlegen musste. Jetzt nach 2 Stunden Schlaf geht es mir schon besser. Morgen höre ich genauer auf meinen Körper. Wenn es nicht geht, werde ich mit Zug oder Bus nach Redondela fahren und laufe eventuell noch 8 km bis Arcade. Dort will auch Olivia morgen sein. Oder ich bleibe noch einen Tag hier. 🙁
Das entscheide ich morgen ganz spontan.