31.12., Tag 6, Lires – Finestra
Tageskilometer: 13,68 + 6
Gesamtkilometer: 138,79
Ende der Reise am Ende des Jahres am Ende der Welt.
Die letzten beiden Nächte hatte ich Probleme beim Einschlafen, erst nach 3 bin ich jeweils fest eingeschlafen. Trotzdem hieß es halb 8 wieder aufstehen, was kein Problem war. Heute gab es mal ein galicisches Frühstück. Das ist Tomatenfruchtfleisch zerdrückt, dazu Salz und Olivenöl und für spanische Verhältnisse sehr dunkles, leicht angeröstetes Landbrot. Zur Abwechslung mal etwas anderes als Toast mit Butter und Marmelade und um einiges gesünder.
Frisch gestärkt ging es wieder gegen halb 10 losEs war arschkalt, die Felder hatten eine dicke Reifschicht. Aber ich habe mich warm gelaufen. Nach einer Stunde habe ich die erste und nach einer weiteren Stunde die zweite Jacke abgelegt. Es war wieder ein sehr schöner Weg. Nach ca. 3,5 Stunden erreichte ich meine Herberge. Diese ist zwar nicht so komfortabel wie die anderen, aber herzlicher. Ich denke, eine bessere Herberge ist in Finisterre nicht zu finden. Ich wurde gleich zur heutigen spanisch/internationalen Silvesterparty eingeladen. Ich habe hier ein Bett in einem 8-Bettzimmer, welches mit 9 Schlafstellen leicht überbelegt ist. Aber das ist absolut kein Problem. Verpflegung funktioniert hier nach dem Spendenprinzip. Man kann sich an den Speise- und Getränkenvorräten bedienen und legt Geld in die Spendenbox, was es einem halt Wert ist. Scheint zu funktionieren, die Herberge gibt es seit 2017.
Vor der Silvesterparty ging’s aber noch zum Informationszentrum, nachfragen, wie bzw. wann ich morgen nach Santiago komme und natürlich meine Pilgerurkunde, die Fisterrana in Empfang nehmen. Dann habe ich mir den Busbahnhof angeschaut und gegenüber gleich zu einem kühlen Bier Mittag gegessen.
Danach habe ich meinen Camino beendet und bin zum Ende der Welt, dem Leuchtturm am Cap Finestra gewandert.
Wieder zurück habe ich mich endlich geduscht, umgezogen und mein Bett für die Nacht vor vorbereitet.
Gegen 22.00 Uhr begann dann die Silvesterparty mit einem fabelhaften Dinner, welches sich bis kurz vor Mitternacht hinzog. Wir waren über 20 Leute aus Spanien, Italien, der Schweiz, Südkorea, Tschechien und Deutschland. Und natürlich wurde zu den letzten 12 Glockenschlägen der Uhr der Puerta del Sol in Madrid je eine Weintraube verzehrt.
Nach den genau wie bei uns üblichen gegenseitigen guten Wünschen für das neue Jahr wurde noch bis in die Morgenstunden bei selbstgemachter Musik und schönen Gesprächen gefeiert. Es war eine wirklich tolle Silvesterfeier. Ich bin dankbar, dass ich daran teilhaben durfte. Mein besonderer Dank geht dabei natürlich an das Team der H erberge La Espiral. Wer einen Facebookaccount hat, kann sich auf der Facebookseite von Le Espiral Bilder (Beitrag vom 01.01.19) und auch kurze Videos der Silvesterparty anschauen. Gegen 3.00 Uhr habe ich mich schweren Herzens verabschiedet, sollte doch um 7.30 Uhr meine Nacht zu Ende sein.