Camino a Fisterra

30.12., Tag 5, Muxia – Lires

Tageskilometer: 19,65
Gesamtkilometer: 119,11
Der Camino Santiago ist sehr gut ausgeschildert, ebenso die Bars, Herbergen und Hostals, die sich am Weg befinden, man kann sich also gar nicht verlaufen, trotzdem …

… habe ich heute ca. 5 km zusätzlich zurückgelegt. Ich habe einfach nicht geschnallt, dass ich schon in Lires bin und habe die Wegweiser zu meiner Herberge ignoriert. Jetzt sitze ich frisch geduscht bei einem kühlen Bier mit Blick auf das Meer und schreibe den Blog.

Es ist kein Vergleich zu gestern, aber trotzdem schön. Zumindest ist es hier wärmer, da es windstill ist.

Die letzte Herberge hatte ich tatsächlich ganz für mich alleine. Muxia hat wohl einfach zu viel Herbergen und zur Zeit zu wenig Pilger.

Für das Frühstück hatte ich am Vorabend vorgesorgt, es gab Baguette mit Salami und Nussmus, dazu Weintrauben.

Kurz vor halb 10 ging es dann los. Obwohl die Sonne schien, war es anfangs recht kühl. Da es aber erstmal entlang der Straße bergauf ging, konnte ich mich warm laufen.

Als die Straßenstrecke nach ca. 5 km zu Ende war, ging es wieder viel durch Wald unterbrochen von hübschen Dörfern. Da die Strecke Muxia- Fisterra in beiden Richtungen begangen wird, kamen mir heute auch einige Pilger entgegen, erstaunlicher Weise am Anfang nur Frauen, so z.B. Vici aus Hongkong (der Name wird sicher anders geschrieben), die sehr stolz darauf war, sich mit mir in Deutsch unterhalten zu können. Ich dachte schon, dieser Weg sei „Women only“, aber später ( als ich an Lires schon vorbei war), kamen mir auch Männer entgegen, u.a. Mr. Yang.

Für alle Etappen habe ich mir die Streckenführung zu Hause auf mein Handy geladen, aber bei der heutigen Etappe ist mir ein Fehler unterlaufen, da hatte ich noch mal die gestrige Etappe gespeichert. Das ist jetzt nicht so schlimm, da der Weg sehr gut ausgeschildert ist und ich ja auch den Gesamtweg gespeichert hatte. Also bin ich letzterem gefolgt. Dumm nur, dass mir dabei das Etappenende nicht signalisiert wird und glatt bin ich daran vorbei gelaufen. Auf dem Rückweg habe ich eine Abkürzung genommen, die mir zwar ca. 500 m gespart hat, dafür war der Weg quasi ein Bachbett. Aber ein zurück gab es nicht, da musste ich jetzt durch!

Die Herberge ist auch schön, belegt aber in meiner persönlichen Wertung nur den dritten Platz der bisherigen 3 Herbergen. Ich habe ein Bett in einem 4 Personen Zimmer, die anderen 3 Betten sind leer. Ich war offensichtlich der letzte, der heute angekommen ist.

Angeschlossen an die Herberge ist eine Bar, in der ich mir noch vor dem Duschen erst ein Bier und dann einen Kaffee und ein Stück Kuchen genehmigt habe. Es war richtig Betrieb hier. Aber viele der Pilger haben hier nur Rast gemacht und sind dann weiter gezogen nach Finesterre oder Muxia.
Nach dem Duschen habe ich dann Lires erkundet, was ziemlich schnell ging und in der Bar O Recuncho de Lires sein Ende fand. Hier habe ich den Sonnenuntergang abgewartet und dann in der Miniküche der Herberge Abendbrot gegessen. Obwohl die Herberge gut besucht ist, ist die Küche, eigentlich das soziale Zentrum, verwaist. Deshalb habe ich mit Mr. Yang den Abend bei einem Bier in der Bar beendet.

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