Etappe 5: Hel – Jastarnia
Länge: 18,43 km
Gesamt: 102,92 km
Halt, wird der aufmerksame Leser rufen, Du warst doch erst in Gdańsk.
Das ist vollkommen richtig. Und ich war sogar in einem Außenbezirk, eine Tagesetappe von der Altstadt entfernt. Und da für heute schönes Wetter angesagt war, nicht aber für morgen und ich nicht bei Regen und Wind über die Ostsee (richtigerweise muss es natürlich Danziger Bucht heißen) übersetzen will (und weil der Weg durch die Industriegebiete nicht wirklich attraktiv ist), bin ich heute früh mit dem Bus in die Altstadt gefahren. Dort habe ich mir als erstes mein Ticket für die Überfahrt gekauft und nach einem zweiten Frühstück eine sehr kurze Stadtbesichtigung gemacht.
Gdańsk ist wirklich ein paar Stunden Sightseeing wert, die Altstadt ist wunderschön. Aber ich hatte nicht mal eine Stunde, denn der Katamaran Onyx wartet nicht. Wer zu spät kommt, kommt nicht mit.
Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden sind wir in Hel angekommen.
Von hier aus bis zu meinem Quartier sollten es reichlich 13 km sein. Nun denkt bitte nicht, dass ich extra 5 km weiter gelaufen bin, damit ich heute die 100 km Marke knacke, nein, mitnichten. Bei meinen beiden Wanderungen auf der Frischen Nehrung habe ich festgestellt, das hinter den Dünen immer noch mehrere Wege parallel laufen, die man sehr schön gehen konnte. Diese waren auf meinen Karten nicht eingezeichnet. Dasselbe habe ich hier auch erhofft, hier sind auch keine Wege eingezeichnet, aber es waren auch keine da. Und dann konnte ich nicht glauben, dass manche Wege tatsächlich einfach so enden, auch hier dachte ich, dass das nur nicht eingezeichnet ist. Es war deswegen nichts eingezeichnet, weil da schlichtweg nichts war. Das hat mich einige Kilometer zusätzlich gekostet. Der Weg von Hel zum nächsten Ort Jurata ist schlichtweg nicht für Fußgänger geeignet. Es gibt eine Fahrbahn und einen Radweg, wobei der Radweg dichter befahren ist als die Fahrbahn. Für Fußgänger gibt es nichts, keine Waldwege, einfach nichts. Ab Jurata wurde es aber besser und ich habe schon geschaut, auch morgen ist es besser.
Meine Unterkunft finde ich super, ein Einzelzimmer mit Dusche. Gut ausgestattete Küche ist auf dem Flur. Das Zimmer ist nicht groß, wirkt aber viel gemütlicher als alle anderen die ich bisher hatte.
Zum Abendbrot gab es, wen wundert es, wieder mal Fisch. Diesmal war es Heilbutt. So richtig konnte er mich aber nicht überzeugen.
Für morgen ist wieder Regen angesagt. Ich habe mir deshalb ein Zimmer in Władysławowo gebucht. Es werden wohl um die 25 km werden.