Camino Ingles

CI Tag 6, Sigüeiro – Santiago de Compostela

Ca. 20 Stunden nach unserer Ankunft an der Kathedrale von Santiago de Compostela sitze ich wieder auf dem Praza do Obradoiro vor der Kathedrale und schreibe den Blogeintrag.

Es ist interessant, dem bunten Treiben auf dem Platz zuzuschauen und die verschiedenen Reaktionen der Pilger auf das Ende ihrer Reise zu beobachten. Aber jetzt erst mal zu unserem gestrigen Tag.

Nach unserem spanischen Frühstück fuhr Achim uns zu unserem gestrigen Endpunkt in Sigüeiro.

Conni probierte ein paar neue Schuhe an, aber sie waren ein paar Nummern zu groß, deshalb stieg sie doch wieder in ihre eigenen.

Der Weg aus Sigüeiro hinaus war sehr unangenehm laut, dicht an der viel befahrenen N-550 entlang. Glücklicherweise konnten wir diese Straße ca. 600 m nach dem Überqueren des Rio Tambre verlassen und es ging auf angenehmen Wegen Kreuz und quer durch kleine Dörfer, Wälder und Felder. Nach ca. 6 km mussten wir nochmals ein kleines Stück auf dieser Straße laufen und erreichten das schick aussehende Restaurante Mar de Esteiro. Absolut pilgerunfreundlich! Unwirsch wurden wir hier schon auf der Zufahrt aufgehalten und zurück gewiesen. Nichts zu Trinken, nichts zu Essen, auch kein Stempel.

Zum Glück wartete Achim wenige Meter weiter mit einem leckeren Snack auf uns. Den hatten wir auch nötig, folgte doch unmittelbar danach ein steiler Aufstieg. Bald sahen wir im Wald einen Hinweis auf eine Bar, etwas abseits der Straße.

Für den kleinen Um- und kurzen Weg an der N-550 entlang wurden wir mit einem kühlen Estrella und Tortilla als Tapa belohnt.

Weiter ging’s durch den Bosque Encantado, zu deutsch Zauberwald mit efeuverwachsenen Bäumen.

Nach ca. 2 km erreichen wir mit einem Industriegebiet die Ausläufer Santiagos. Die hier befindliche Großgaststätte macht zwar einen hektischen Eindruck, ist aber trotzdem absolut empfehlenswert. Für nur 1,50 € gab es hier nicht nur ein kaltes 🍺 nebst einem Schälchen Eintopf als Tapa, die Luft auf den überdachten Außenplätzen wurde auch mit regelmäßigen nebelartigen Duschen angenehm befeuchtet.

 

Dem Industriegebiet folgten die ersten Straßen Santiagos. Die Ausschilderung ist hier nicht mehr so gut, aber wir haben uns nicht verlaufen. Ca. 1 km vor dem Ziel machten wir noch eine kleine Pause, um kurze danach die Türme der Kathedrale unmittelbar vor uns zu sehen. Ein unvergesslicher Moment, der uns mit Gänsehaut überzog.

Die Ankunft auf dem Praza do Obradoiro war dann noch einmal solch ein Moment.

Ein Kommentar

  • Conni

    Die Türme der Kathedrale zu sehen, hat mir Tränen in die Augen gebracht und eine heftige Gänsehaut. Unbeschreiblich. Dieses Gefühl kann ich nicht in Worte fassen. Wolfgang und ich haben und heftig gedrückt – um dann schnell weiter zu kommen und die Ankunft auf dem Praza do Obradoiro zu erleben. Umbeschreiblich

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