Camino a Fisterra

28.12., Tag 3, Monte Aro – Quintáns

Tageskilometer: 27,52
Gesamtkilometer: 88,92

Das war nun meine erste Nacht in einer Herberge, aber es war auch die mit Abstand ruhigste Nacht hier in Spanien.

Und das Bett war echt bequem. Das lag sicher auch daran dass

  1. Die Herberge recht neu ist, so zumindest der Eindruck.
  2. Ich mir mit Mr. Yang ein 3-Bettzimmer teilte und
  3. Von den anderen 28 Betten nur 4 belegt waren.

Wenn die Herberge voll ist, sieht es mit der Ruhe sicher auch anders aus.

Die anderen 5 Mitbewohner für diese Nacht waren aber einhellig der Meinung, dies sei eine der besten Herbergen am Camino. Mir fehlt bisher der Vergleich, aber ich fand sie auch toll.

Toll war auch, dass Tanja extra für mich heute morgen herkam, um mir Frühstück zu machen.

So konnte ich mich wieder mit gut gefüllten Magen mit dem Sonnenaufgang gegen 9 auf den Weg machen. Da es diesig und auf den Bergen auch neblig war, habe ich wieder wie gestern meine „leichte Regenkleidung“ angelegt. Da die Sonne mehr und mehr raus kam und sich gegen Mittag endgültig durchgesetzt hatte, habe ich den Rucksack und mich vom Regenschutz befreit. Straßenabschnitte waren heute weniger, es ging munter bergauf und -ab, meistens durch Wälder, unterbrochen von Ortschaften. Ein sehr angenehmes Laufen.

Mr Yang

Nach knapp 12 km traf ich Mr. Yang wieder, der offensichtlich in O Castellino sein spätes Frühstück eingenommen hatte. Bis zur Teilung des Camino (Fisterra oder Muxia) sind wir zusammen gelaufen, wobei Mr. Yang ständig schwankte, ob er wie geplant Richtung Fisterra weiter läuft oder meine Richtung nach Muxia einschlägt. Letztendlich ist er bei seinem ersten Plan geblieben.

Kirche in Dumbria

In Dumbria fand ich erstens eine offene Bar und zweitens, dass es an der Zeit wäre, was zu essen. Leider sagte man mir dort, es gäbe nichts zu essen. Ich bestellte mir wenigstens einen Kaffee. Als ich an meinem Kaffee saß bemerkte ich aber, dass einige Gäste kleine Schälchen vor sich haben und daraus irgendetwas essen. Das hätte ich auch gerne, aber der hiesigen Sprache nicht mächtig, wusste ich nicht, wie ich das verbal zum Ausdruck bringen soll. Es war bestimmt Gedankenübertragung multilingual, der Wirt ging kurz nach hinten und stellte mir wortlos eine solche Schale neben meinen Kaffee. Das kleine Stück Brot erkannte ich sofort, das daneben liegende dunkelbraune Etwas entpuppte sich als ein gegrillter unterer Teil von einem Kaninchenläufchen. Nicht viel, aber lecker. Für den Kaninchenbraten mit Brot und Kaffee musste ich dann einen ganzen Euro löhnen. Ich habe dann bei meiner nächsten Trinkpause das Mittagsmahl um je einen Fruchtriegel und Energieball erweitert. Das hat dann auch bis Quintáns gereicht. Hier hätte ich nach dem Duschen gern gleich gegessen, geht aber erst ab 20.00 Uhr. Aber es war dann lecker. Ich hatte das Tagesmenü gewählt mit Spaghetti, gegrilltem Fisch und Tiramisu. Dazu Bier und zum Abschluss einen Kaffee.

Nach dem Essen fragte ich an der Bar nach einem typischen galicischen Schnaps. Der Wirt war hocherfreut und stellte mir 4 zur Auswahl, ich entschied mich für Herbas, ähnlich dem Tunnel von Malle. Zum Zeichen dass er mir schmeckt und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, bestellte ich noch einen zweiten. Als ich bezahlte bekam ich als Dankeschön noch einen dritten gratis, so dass für die nötige Bettschwere gesorgt war. Ich habe auch super geschlafen.

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