25.12.2018, Tag 0, Spaziergang durch Santiago de Compostela
Im Internet habe ich gelesen, dass die Spanier, abgesehen von den Geschenken, die gibt es hier erst am 6. Januar, Weihnachten ähnlich wie wir Deutschen im Kreise der Familie bei einem guten Essen verbringen. Was im Internet nicht steht, dass man sich danach unter meinem Hotelzimmer einfindet und bis in den frühen Morgen palavert. Zumindest kam es mir so vor. Natürlich stand niemand unter meinem Zimmerfenster, aber die Spanier flanierten bis in den frühen Morgen durch die Altstadtgassen. Und in den engen Gassen hallten die nicht gerade leise geführten Gespräche zu mir hoch. Das zu kurze, extrem weiche und durchgelegene Bett sorgte dafür, dass ich öfter wach wurde und den Gesprächen lauschen konnte. Ich möchte aber nicht meckern, vielleicht schwärme ich am Ende meiner Reise vom Superbett in Santiago.
Nachdem mein Abendessen gestern nur aus einer Chorizo mit Weißbrot und ein paar Mandarinen bestand, wollte ich heute wenigstens vernünftig frühstücken. Pustekuchen, alles zu. Da könnte auch Tante Google nicht helfen. Also gab es nach einem zweistündigen Spaziergang, der trotzdem sehr schön war, ein Energiebällchen und einen Fruchtriegel.
So gestärkt könnte mein Stadtspaziergang durch Santiago beginnen.Natürlich stand auch die Kathedrale auf dem Programm. Zur Mittagszeit habe ich dort am Pilger Gottesdienst teilgenommen. Ich habe zwar nicht viel verstanden, aber es war trotzdem hörens- und sehenswert. Fast 1,5 Stunden dauerte Gottesdienst inklusive Prozession. Es war ganz schön frisch da drin. Um so mehr genoss ich den weiteren Stadtspaziergang bei strahlendem Sonnenschein und wieder ca. 15° C.Am frühen Nachmittag genoss ich dann an einem sonnigen Außenplatz eine ordentliche Portion Pulpo (Krake), meine erste richtige Mahlzeit in Spanien. Dazu gab es Weißbrot, 🍺, Oliven und Kartoffelchips. Die letzten beiden bekommt man hier immer serviert, wenn man 🍺 oder 🍷 bestellt. Die Portion war so reichlich, dass zum Abendessen eine Portion Eis genügte.
Reichlich 15 km habe ich heute zurück gelegt. Zwar ohne großes Gepäck, trotzdem bin ich geschafft, das langsame Gelatsche zehrt ganz schön.
Morgen beginnt die eigentliche Reise. Es geht für ca. 21 km nach Negreira. Und das Schöne ist, das Wetter soll so toll bleiben.
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